Das dreidimensionale funktionale Gestalten lässt Kinder vielseitige und grundlegende Erfahrungen im Bereich der Wahrnehmung, der Technik und der Ästhetik sammeln. Wenn Kinder sich mit physisch-sinnlichen Werkstoffen auseinandersetzen, überprüfen sie ihre eigenen Vorstellungen und entwickelt ihr Handlungswissen weiter. Voraussetzung dafür sind offene Lernsituationen, die Kinder zum Spielen, Ausprobieren, emotionalen Erleben und kommunikativen Austausch anregen – jenseits von Schablonen oder vorgegebenen Lernwegen. Unsere Bilder und Texte zeugen von Einsichten über kreative Gestaltungsprozesse in der Schuleingangsstufe. Auf die Frage, «Wann ist ein Schiff ein Schiff?» findet jedes Kind eine eigenständige Antwort.
Forschungsfrage: Wie bringen Kinder ihre Vorstellungen mit dem zur Verfügung stehenden Material zum Ausdruck? Welche Formen und Darstellungsarten benützen sie? Wie setzen sie technische und physikalische Kenntnisse, verschiedene Werkstoffe und Werkzeuge ein?
Untersuchungsanlage: Durchführung einer Unterrichtssequenz im Bereich technisches Gestalten. Das Forschungsfeld umfasst eine Kindergartenklasse, eine erste und eine zweite Primarschulklasse (insgesamt 48 Kinder).
Erhebung: Videogestützte teilnehmende Beobachtung der Gestaltungsprozesse, Video- und Fotomaterial der Produkte, Kurzinterviews mit den Kindern am Wasserbecken.
Forschungsmethode: Analyse der Objekte und Videosequenzen in einer phänomenologischen Perspektive, die auf dem phänomenologisch-anthropologischen Zugang in der Kunstpädagogik und der Pädagogik aufbaut (Peez 2001). Die Gestaltungsprozesse mit dem Verfahren der Grounded Theory (Strauss & Corbin 1996).
Beschreibung des Lernsettings: Kinder bauen ein Schiff aus vielfältigem, nicht vorgefertigtem Material, das in grossen Mengen zur Verfügung steht. Die Bearbeitungsverfahren werden vorgängig vorgezeigt und geübt. Die Aufgabenstellung wird narrativ eingeführt; sie ist einfach und offen («Baue ein Schiff, mit dem du deine Familie auf eine Reise mitnimmst»).
Laufzeit: 1. September 2006 bis 29. Februar 2008
Alle Filmsequenzen dieser Website sind auf zwei DVDs beim Schulverlag plus erhältlich. Die Filmausschnitte können in der Grundausbildung und in der Weiterbildung von Lehrpersonen eingesetzt werden. Die Sequenzen zum Gestaltungsprozess dokumentieren exemplarisch die Anwendung eines qualitativen Verfahrens (Grounded Theory) in der Praxisforschung.
Webshop Schulverlag plus (in neuem Fenster öffnen)
Autorinnen, Autor: Els Marti, Caroline Bühler, Willy Brunner
Gestaltung/Codierung Website: Iwan Raschle
Für die Finanzierung des Forschungsprojekts:
PHBern
Für die Finanzierung und Realisation der DVD:
Schulverlag plus AG, Bern
Für die Finanzierung und Realisation der Website:
iwan raschle | Schweizerischer Werkbund SWB
Wann ist ein Schiff ein Schiff? Dreidimensionales funktionales Gestalten mit vier- bis achtjährigen Kindern.
Ein Projekt der Pädagogischen Hochschule Bern, des Schweizerischen Werkbundes SWB und des Schulverlags.
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