Im Fachbereich funktionales dreidimensionales Gestalten stellen Kinder Dinge und Objekte her, indem sie sich mit einem bestimmten Thema handelnd auseinandersetzen. Dabei kommen einfache Bearbeitungsverfahren und verschiedene Werkstoffe zum Einsatz. Die Objekte sind Träger einer symbolischen Aussage und erfüllen einen bestimmten Gebrauchswert, eine Funktion.
Die Grundlage für diese Website und für die weiterführenden Informationen auf DVD bietet ein Forschungsprojekt an der PHBern. Die Idee für das Projekt wurde geweckt, weil wir in Kindergärten und Schulen oft beobachteten, dass Kinder nach engen Vorgaben perfekte Gegenstände produzieren sollten. Fragen nach der ästhetischen Ausdrucksweise, dem emotionalen Bezug, der Funktionalität und Be-Spielbarkeit von Gegenständen wurden zu wenig berücksichtigt. Der Lehrplan und die gängige Ausbildungspraxis im Fachbereich orientieren sich an Bodo Wessels (1969). Sein Modell der «Stufen der Bildsamkeit» postuliert einen engen Zusammenhang zwischen dem Alter und dem Können – im Sinne einer «Reifung» – der Kinder, was nach heutigem Erkenntnisstand nicht mehr haltbar ist. Mit unseren Erkenntnissen wollen wir dazu beizutragen, dass die Lernwege von vier- bis achtjährigen Kindern (Basis- oder Schuleingangsstufe) professionell begleitet werden können.
Wir sind ein interdisziplinäres Team: Els Marti ist Dozentin für angewandte Gestaltung, Willy Brunner Dozent für technisches Gestalten und ICT, Caroline Bühler Sozialwissenschaftlerin, alle drei sind an der PHBern tätig.
Für die Untersuchung führten wir Unterrichtssequenzen in einer Kindergartenklasse, einer ersten und einer zweiten Primarschulklasse durch. Wir gaben den Kindern den Auftrag, aus vielfältigem, nicht vorgefertigtem Material, das in grossen Mengen zur Verfügung stand, eine schwimmende Behausung zu bauen. Gestaltungsprozesse und -objekte sowie Interviews haben wir auf Video aufgezeichnet. Diese Forschungsanlage war nur möglich, weil engagierte Lehrkräfte mitzumachen bereit waren: Wir danken Kathrin Hallauer, Susette Buchschacher und Michelle Gschwind herzlich. Wir danken Prof. Dr. Albert Tanner, Leiter des Instituts für Vorschulstufe und Primarstufe Marzili der PHBern, und Rektor Dr. Hans Peter Müller für die ideelle und materielle Unterstützung des Projekts und der Publikation sowie allen weiteren, die uns bei der Umsetzung geholfen haben.
Wann ist ein Schiff ein Schiff? Dreidimensionales funktionales Gestalten mit vier- bis achtjährigen Kindern.
Ein Projekt der Pädagogischen Hochschule Bern, des Schweizerischen Werkbundes SWB und des Schulverlags.
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