Gegenstände und Tätigkeiten

Die Aufgabe lautete: «Bau eine Schiff, auf dem du mit deiner Familie längere Ferien verbringen kannst. Alles, was du gern hast, kannst du mitnehmen.» Die verschiedenen Ausbauten widerspiegeln Tätigkeiten und Bedürfnisse aus dem (Ferien-)Alltag der Kinder.

In der ersten Bauphase wird das Deck erstellt, anschliessend findet der Ausbau statt. In diesem Sinne kann das Ausbauen auch als ein Bebauen des Decks, der Grundform, betrachtet werden. Die gesamten verbal benannten und visuell erkennbaren Bauelemente werden in zwei Hauptgruppen aufgeteilt: in den Bereich Wohnen und den Bereich Technik. Innerhalb dieser Kategorie können noch weitere Unterteilungen vorgenommen werden. Die Zusammenstellung zeigt eindrücklich, wozu das Deck aus der Sicht des Kindes dient: zum Verrichten von Tätigkeiten, um Einrichtungsgegenstände aufzustellen, um Räume zu gestalten, um das Schiff mit technischen Geräten auszurüsten. Zur Technik gehören auch Elemente, welche das Schiff vorwärts bewegen, stabilisieren, steuern und sichern.

Bereich Wohnen

Bereich Technik

Quantitative Auswertung

Die folgende Grafik gibt einen Gesamtüberblick über die Anzahl aller genannten Tätigkeiten, über Wohnungseinrichtungsgegenstände, Spielelemente, technische Einrichtungen und technische Systeme.

Grafik
Grafik quantitative Auswertung | Bild durch Klick grösser betrachten

Schlussfolgerungen

Bezogen auf die Quantität, ist das Resultat deutlich: Die Kindergartenkinder (beide Altersstufen) produzieren viel weniger Teile als die Schulkinder.

Die Kinder der zweiten Klasse haben Bett respektive Schlafen auffallend oft dargestellt, gefolgt von Essen, Nahrungsmittel und Stuhl, Bank, Sofa. Weniger oft werden Einrichtungsgegenstände wie Tische, Stühle, Vorhänge, Sofas, Bänke, WC usw. umgesetzt. Es werden nicht nur Menschen dargestellt, sondern auch Tiere und ihre Behausungen. Die ganze Klasse baut enorm viele Elemente, Lea deren siebzehn.

Die Kinder der ersten Klasse bauen sehr viele Gegenstände, die mit Schlafen zu tun haben, und Objekte, die in der realen Welt eine angenehm wärmende Funktion haben (Kissen, Decken). Die Gesamtzahl der Elemente ist gross.

Bei den älteren Kindergartenkinder ist die Anzahl und die Vielfalt der dargestellten Gegenstände und Elemente markant kleiner. Es fehlen Betten‚ Nahrungsmittel und Tiere, dafür wird ein Fernseher dargestellt.

Von den jüngeren Kindergartenkindern haben nur drei Kinder Bauelemente im Bereich des Wohnens umgesetzt.

Die unterschiedlichen Funktionen, welche mit den Bauteilen dargestellt, und die verschiedenen Tätigkeiten, die damit fiktiv ausgeführt werden können, zeugen von einer ausserordentlich grossen Vielfalt und Breite. Der Aspekt des Handelns und Spielens ist wichtig. Die Bereiche Wohnen und Technik sind insgesamt etwa gleich stark vertreten. Zwischen den Geschlechtern gibt es keine auffälligen Unterschiede.

Es ist eindeutig ersichtlich, dass es Unterschiede bezüglich der verschiedenen Jahrgangstufen gibt. Ältere Kinder bauen mehr und unterschiedlichere Wohnbauelemente als jüngere Kinder. Der Unterschied von den Schulkindern zu den Kindergartenkindern bezüglich Menge und Vielfalt ist gross.

  • Bauelemente sind äusserst vielfältig und unterschiedlich gebaut.
  • Bauelemente werden spielerisch und handlungsorientiert genutzt.
  • Die Schiffe der zwei oberen Jahrgangklassen sind dichter und vielfältiger bebaut als diejenigen der unteren Jahrgangsklassen.
  • Die Bauelemente der obersten Jahrgangklasse weisen tendenziell einen grösseren Detailreichtum auf als die Elemente der jüngeren Kindergartenklassen.
  • Die Menge der Bauelemente ist bei den jüngern Kindergartenkindern viel kleiner als bei den Schulkindern.

Szenerie pro Schiff

Abschliessend stellen wir einige Schiffe einschliesslich der verbalen Erläuterungen dar. Die mündlichen Ausführungen sind anhand der Videodokumentationen transkribiert und wortwörtlich übernommen worden.

Matthias, 7 Jahre, 5 Monate Matthias
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Céline, 7 Jahre, 4 Monate Celine
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Ivana, 7 Jahre, 2 Monate Celine
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Celine
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Celine
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Agron, 7 Jahre Agron
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Neshaanth, 6 Jahre, 11 Monate Agron
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Jens, 5 Jahre, 5 Monate Agron
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Laura, 5 Jahre, 9 Monate Agron
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Marie, 4 Jahre, 10 Monate Agron
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Wann ist ein Schiff ein Schiff? Dreidimensionales funktionales Gestalten mit vier- bis achtjährigen Kindern.

Ein Projekt der Pädagogischen Hochschule Bern, des Schweizerischen Werkbundes SWB und des Schulverlags.

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